Ausgezeichnete Fasnachtsvereine
Zünfte sind jetzt Kulturerbe
Verleihung beim „Quintus-Concilium“: Das Siegel ist gleichzeitig ein Auftrag für die Fastnachter
Achern/Appenweier. Mehrere Vereine aus der Region sind ist unter den 27 Zünften, die das Siegel „Immaterielles Kulturerbe“ (IKE) erhalten haben. Sie dürfen damit das Logo der Deutschen Unesco-Kommission als Qualitätssiegel der Brauchtumsfastnacht tragen.
„Wissen. Können. Weitergeben – Kulturerbe als Auftrag für die Zukunft“ steht als große Aufgabe auf den Urkunden der ausgezeichneten Zünfte, die viele Jahrzehnte – in Sasbachwalden seit 1928 und in Achern seit 1873 – das Fastnachtsbrauchtum pflegen. Neben der Narrhalla Achern 1873 und der Narrenzunft „Germania“ Sasbachwalden erhielten aus der Region Hornisgrinde auch die Narrenzunft „Groschwierer Frösch“, die Narrenzunft „Otterschwierer Leimewängscht“ und der Narrenverein „Houmock“ Wagshurst das Zertifikat.
„Nach sorgfältiger Prüfung und auf Empfehlung der Trägergruppe Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte genehmigt die Deutsche Unesco-Kommission der Narrhalla Achern 1873 die Nutzung von Siegel und Logo“, so stellvertretend der Wortlaut auf der Urkunde für den ältesten Fastnachtsverein im Ortenauer Narrenbund ONB. Die Verleihung nahmen ONB-Präsidentin Silvia Boschert und Vizepräsident Brauchtum Peter Szyszka vor, als das „Quintus-Concilium“ des ONB in Urloffen tagte und „Bruder Quintus“ Karl Hansert neue Ordensträger in die honorige Bruderschaft aufnahm.
Das Siegel könne für die Zünfte „ein Image- und Wettbewerbsfaktor sein, die sich engagiert für ihre Ortsfastnacht einsetzen, auf Traditionen setzen und Mut zu Neuem haben“, so Szyszka. „Entscheidend für die Vergabe des Siegels ist die jeweilige Ortsfastnacht, die gelebten und weiterentwickelten örtlichen Traditionen und das Engagement einer Zunft entlang den Regeln der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.“ Mit dem Siegel gehe die Verpflichtung einher, die Ortsfastnacht vor allem den Menschen im Umfeld der Zunft unermüdlich nahe zu bringen. Mit Blick auf die aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen sei es enorm wichtig, das Brauchtum nicht auf ein Minimum zu reduzieren, sondern es attraktiver und sichtbarer zu machen.
Die Merowingergarde vom Narrenverein Zimmeria Hornussia bereitete mit einem super Tanz die Bühne für ein weiteres Glanzlicht: Karl Hansert nahm mit Angelika Schmälzle, Günter Brodowski, Matthias Drescher, Klemens Serrer und Volker Schillinger neue Mitglieder in die Quintus-Bruderschaft auf. „Der Hohe Rat und die Bruderschaft sind für den ONB sehr wichtig, das sind alles Leute, die sich über viele Jahre für die Fastnacht einsetzen“, so Silvia Boschert.
Aus der Region Bühlot-Murg bekamen die Niesatzer Hurzle, die Narren der Bergstaaten Bühlertal und die Felsenteufel Bühlertal das IKE-Zertifikat. Aus der Region Hanauerland dürfen die Kehler Schlammhexen mit dem Kehler Goldonkel von 1802 und die Willstätter Hexen das Siegel tragen. Die Region Renchtal ist mit Peterstaler Narrenzunft, Narrenzunft Höllwaldteufel Lautenbach, Narrenzunft Nußbach und Narrenzunft Appenweier dabei.
Aus der Region Hohberg/Lahr erhielten die Narrenzunft Schärmies Mieterheim und die Narrenzunft Beiabsäger Hofier, die Narrenzunft Schelle Hexe Hofier ist eine Anwärterzunft. Aus der Region Offenburg waren die Bühler Narrenzunft, Narrenzunft Krabbenaze Bohlsbach, der Narrenrat Langhurst Mohren und die Narrenzunft Walterschwierer Wurzelbär erfolgreich.
Die Region Kinzigtal ist mit der Narrenvereinigung Riebele Bad Rippoldsau, der Hexenzunft Unterharmersbach, der Narrenzunft „Knerbli“ Berghaupten, der Narrenzunft Backstein und Matratzenbourg Gengenbach, der Narrenzunft Höllteufel Reichenbach und der Tscherissili-Narrenzunft „Klein-Paris“ Elgersweier vertreten.
Start in die Fastnacht mit Garde-Jubiläum
Narrhalla Achern 1873 sieht sich für die anstehende Kampagne gut gerüstet und ehrt Mitglieder
Achern. 70 Jahre jung, Narrhalla Garde mit viel Schwung: Mit diesem Motto startete die Narrhalla Achern 1873 mit der Hauptversammlung schwungvoll am „Elften im Elften“ in die Fastnacht 2024, die im Jahr „1“ nach dem großen Jubiläumsjahr einen weiteren Geburtstag bereithält. Denn nach dem 150. Jubiläum der Narrhalla, dem 50. Geburtstag der Dreizipfelshansele und dem 33. Jubiläum der Grindehexen sind nun die Garden an der Reihe. Deren Gründung fiel in die 1950er Jahre und damit in eine Zeit, in der es nach dem Krieg wieder aufwärts ging, die Fastnacht neue aufblühte und Prunksitzungen in den legendären „Hornisgrinde-Lichtspielen“ stattfanden. Damals ergriff der begeisterte Turner Hermann Schuh die Initiative, der schon 1948 eine Damen-Riege leitete. Dazu gesellten sich rheinisch-karnevalistischen Elemente, so dass die „Acherner Prinzengarde“ mit Turnerinnen schnell aus der Taufe gehoben war.
Diese Kampagne wird dieses Jahr kurz und knackig. - Ralph Kiefer, Präsident Narrhalla
Meine Unterstützung für die Narrhalla ist ihnen gewiss. - Manuel Tabor, Oberbürgermeister
Das Motto stammt aus der Feder von Ehrenpräsident Richard Kiefer und wurde von Präsident Ralph Kiefer nun bekannt gegeben. Diese fand zum 151. Mal statt und einen Tag nach der Verleihung des Siegels „Immaterielles Kulturerbe der Deutschen Unesco-Kommission an die Narrhalla. Deshalb hat die Narrhalla für das „Spiel der verkehrten Welt“ 2024 eine hohe Motivation und der Präsidenten verfügt über ein kompetentes Team mit Elferräten, Grindehexen, Dreizipfelshansele und Gardemädchen, das über viel Erfahrung verfügt.
Mit 79 Aktiven und 26 Kindern und Jugendlichen ist die Narrhalla bestens aufgestellt, die Finanzen sind geordnet und der Blick geht mit großer Zuversicht nach vorne. „Meine Unterstützung für die Narrhalla ist ihnen gewiss“, meinte Oberbürgermeister Manuel Tabor (CDU), der seinen Antrittsbesuch bei einem der ältesten Vereine in der Stadt machte und das Engagement würdigte. Die Narrhalla darf sich auch der Unterstützung durch den Förderverein mit seinem Vorsitzenden Thomas Lang sicher sein, der separat ebenfalls eine Hauptversammlung abhielt.
Eine Freude war es dem Präsidenten, Inge Stieber für 44 sowie Michael Stern und Holger Heitz für 33 aktive Jahre den Verdienstorden in Gold zu verleihen. Den Orden in Silber erhielten die Aktiven Tim Kiefer, Jannik Kiefer und Jonas Müller. Für große und langjährige Verdienste im Elferrat erhielten Karin Malena den Ehrenorden in Gold und Thomas Lang in Silber. „Die Kampagne 2024 wird kurz und zackig“, verriet Kiefer, denn am 14. Februar ist bereits Aschermittwoch und die leeren Geldbeutel werden beim „Brunnen-Philipp“ auf dem Adlerplatz gewaschen. Der Narrenbaum wird 27. Januar auf dem Rathausplatz gestellt, der Närrische Abend ist am 2. Februar in der Schlossfeldhalle in Großweier und dann geht es am „Schmutzigen Donnerstag“ (8. Februar) auf die Zielgerade mit der Kinderfastnacht am Fastnachtssonntag und dem großen Finale mit dem Närrischen Markt und Umzug am „Fasnets-Zischdig“.
Saisonstart am 11.11.
Mit der Jahreshauptversammlung der Narrhalla Achern und dem Förderverein am 11.11. wurde die kommende Fasnachtssaison eingeläutet.
Unter dem Motto 2023/2024:
70 Jahr noch immer jung, Narrhalla Garde mit viel Schwung.
Denn in der Saison 1953/54 wurden die ersten Gardemädchen in der Narrhalla Achern als Gruppe erstellt.
In den Fünfziger Jahren wurde die Garde der Narrhalla von Elferrat Hermann Schuh gegründet und betreut. Weitere Infos zur unserer Garde unter: Garde (narrhalla-achern.de)
Die Termine für die kommende Saison:
27.01.2024 ab 11.11. Uhr Narrenbaum stellen
02.02.2024 ab 19.31 Uhr närrischer Abend in der Schloßfeldhalle/Großweier
08.02.2024 ab 06.11 Uhr schmutziger Donnerstag
11.02.2024 ab 15.11 Uhr Kinderfasnacht in der Hornisgrindehalle
13.02.2024 ab 10.11 Uhr närrischer Markt, großer mittelbadischer Fasnachtsumzug
ab 22.11 Uhr Schudiverbrennung
14.02.2024 ab 11.11 Uhr Geldbeutelwäsche beim Brunnenphilip am Aschermittwoch
- Infotag am 26.3.
- Jubiläumssaison 2023 zu Ende
- Sonne lacht mit den Narren in Acherranien
- Kinderfasnacht endlich wieder in der Hornisgrindehalle
- Schlüsselübergabe bei der Stadt Achern
- Nächstes närrisches Event in Acherranien
- Närrischer Abend im Jubiläumsjahr
- Zeitungsbericht vom 1.2.
- Neue Chronik der Narrhalla Achern
- Narrhalla im Fernsehen
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